Landscape of Synth: Digital Spring
2022
Fotografie, Mixed Media

Die Kommunikation unter Menschen innerhalb digitaler Lebensräume findet zunehmend in Bildern statt. Ich meine Dokumente der zunehmenden Virtualisierung des menschlichen Verhaltens, die überwiegend in der digitalen Welt und online Verwendung finden um ein persönliches Bild von sich selbst zu generieren. Es ist ein perfektionistisches Bild und eine Maske der Selbstdarstellung. Eine digitale und hochästhetisierte Wunschvorstellung unserer Repräsentation in unseren stetig wachsenden digitalen Lebensräumen. Jung, glatt, schön, erfolgreich, sexy. Ein virtueller Zyklus mit nur einer Lebensphase: dem Frühling.

Digital Spring ist ein sich reproduzierender cyberkitschiger, digitaler Frühling. Es sind Bilder, die die Existenz aber auch den Zerfall meiner eigenen idealisierten Beziehungen zeigen oder symbolisieren. Eine Art fragmentiertes Archiv der eigenen Intimität.

Dazu ist es eine Vorstellung einer zukünftigen Archäologie zum digitalen Bild oder (Selbst-)Bild. Eine Serie von Archäologischen Funden, oder Behauptungen, also digitalen Ruinen, welche die phygitale Bildwelt vielleicht in einer post Internet oder post digitalen Ära zurücklassen wird. Ich stelle mir das so vor, dass auch digitale Bilder mit der Zeit in ihrem Sinn altern und zerfallen. Gerade Bilder eines digital optimierten Selbst oder eines überästhetisierten Alltags.

Ich schliesse das aus dem Sich gegenseitigen Bedingen, also der Dualität des Lebens: Licht bedeutet Dunkelheit, Leben impliziert Tod, das Selbst verweist auf sein Gegenüber. Der Digital Spring kann daher in meinen Augen nur eins beschreiben: Vergänglichkeit.